John Thompson -Digitalsurrealist, Visionär und Grenzgänger

John Thompson, geboren 1945 in Berlin, zählt zu den herausragendsten Vorreitern des Digitalsurrealismus und prägt die zeitgenössische surrealistische Kunstszene maßgeblich. Geprägt von einem kreativen Elternhaus – seine Mutter war Konzertpianistin, sein Vater französischer Gutsbesitzer – entdeckte er früh seine Leidenschaft für Musik und visuelle Kunst.

Nach seinem Studium an der renommierten Universität der Künste in Berlin erlangte John als Komponist klassischer Avantgarde europaweite Anerkennung. Gleichzeitig prägten die gesellschaftlichen Umbrüche der 68er-Studentenbewegung seinen Blick auf Kunst und Kultur nachhaltig.

Seine wahre künstlerische Sprache fand John in der digitalen Kunst, wo er seine geschaffenen Fotoarbeiten mittels moderner Technologie digital bearbeitet. Inspiriert von seiner eigenen Lust hinterfragen seine Werke die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers, sowie sexuelle und kulturelle Tabus. Seine Kunst provoziert und inspiriert zugleich, indem sie die Grenzen zwischen Nachdenklichkeit und ästhetischer Provokation verschmelzen lässt.

Neben seiner Tätigkeit als Künstler und Komponist gründete John das international erfolgreiche Erwachsenenunterhaltungslabel GGG. Der unerwartete weltweite Erfolg brachte ihm sieben Venus Awards ein und unterstreicht seine Innovationskraft und sein Gespür für gesellschaftliche Grenzthemen. Seine Erfahrungen aus diesem Bereich fließen in seine Kunst ein und verleihen ihr eine unverwechselbare Tiefe, indem sie die menschliche Natur, sexuelle Begierden und gesellschaftliche Normen kritisch beleuchten. Mit seiner direkten und authentischen Darstellung von Sexualität verleiht John seinen Werken eine rohe, ehrliche Kraft, die ihresgleichen sucht.

John Thompson ist eine zentrale Figur der Berliner Kulturszene. Mit seinem visionären Ansatz hat er internationales Renommee erlangt. Seine experimentelle und oft polarisierende Kunst begeistert bis heute ein weltweites Publikum und setzt Maßstäbe in der digitalen und zeitgenössischen Kunstwelt.

Featured in der 100th Episode of “Art England”

Jede künstlerische Epoche entwickelt ihre eigene Methodik der ästhetischen Wahrnehmung und Darstellung. Schon Michelangelo begnügte sich nicht mit dem bloßen Auge, sondern nahm die modernsten technischen Möglichkeiten seiner Zeit in Anspruch, um seinen Bildern übersinnliche Transparenz zu verleihen. Die Künstler sind immer mit der Zeit gegangen und haben sich der technischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse ihrer Epoche bedient. Im 19. Jahrhundert erweiterte die Fotografie die Möglichkeiten der künstlerischen Darstellung.

Im 20. Jahrhundert kamen die bewegten Bilder des Films hinzu. Doch damit ist die Entwicklung nicht stehen geblieben. Im beginnenden digitalen Zeitalter haben sich die Mittel und Medien, die den bildenden Künstlern zur Verfügung stehen, noch einmal vervielfacht. Immer mehr Kunstwerke entstehen nicht mehr auf der Leinwand, sondern digital, mit der Computermaus. Sie erzielen damit farbliche und kompositorische Wirkungen, wie sie die bildende Kunst bisher nicht gekannt hat. Der Berliner Digitalsurrealist JOHN THOMPSON ist ein Meister in dieser noch jungen Disziplin. Er macht von den Variationsmöglichkeiten der digitalen Bearbeitung von fotografischen Vorlagen nahezu verschwenderischen Gebrauch. Seine Arbeiten haben etwas von dem Zauber, der jedem Anfang innewohnt, aber sie zeigen auch die Lust an der Provokation, die fast jeden Künstler überfällt, der etwas Neues entdeckt und ausprobieren möchte.

Jede einzelne Arbeit ist geprägt von der Entdeckerlust und dem Erfindungsreichtum des Produzenten, der ständig auf der Suche nach innovativen Techniken und Kompositionen ist.

Von weitem betrachtet, glaubt man die Bilder eines Malers vor sich zu haben, der mit seinen Farben nur so um sich schleudert. Kaum ein anderer Künstler, der Fotos digital bearbeitet und verfremdet, ist in der Lage, auf dem Weg über den Bildschirm ein solches Feuerwerk an Farben und Emotionen zu entfachen. Doch JOHN THOMPSONs Arbeiten sind selten gefällig, sie polarisieren und provozieren gern.

Aber es gibt auch digitalsurrealistisch verfremdete Frauenbildnisse und Porträts voller Sensibilität und Zärtlichkeit. Sie sind Zeugnisse einer Gratwanderung zwischen Po- und PopArt auf der einen Seite und der Kritik am maßlosen Missbrauch des weiblichen Körpers in der Werbung andererseits. „Ich verstehe die überdimensionale Zurschaustellung weiblicher Hinterteile nicht als pornografisch, sondern als einen Versuch, Warhols Technik der Aneinanderreihung von Marilyn- und Mao-Ikonen ins Absurde zu wenden und statt der Gesichter die Gesäße zu vervielfältigen.“

JOHN THOMPSON wurde im Kriegsjahr 1945 geboren. Er ist Berliner und im Westteil der deutschen Hauptstadt aufgewachsen. Seine Mutter war Konzertpianistin und Modezeichnerin, sein Vater ein französischer Gutsbesitzer. JOHN THOMPSON wuchs in einem stark künstlerisch geprägten und engagierten Milieu auf und studierte an der Berliner Hochschule für Künste Musik. Er war aktiv an der Studentenrevolte 1967/68 in seiner Heimatstadt beteiligt. Seiner Doppelbegabung ist er bis heute treu geblieben. Er hat sich einen Namen als Komponist der klassischen Avantgarde gemacht und etliche Preise gewonnen. In der Hauptstadt gehört er seit dem Mauerfall zu den Protagonisten der berlinischen Kunstszene.

Quellenangabe: Dr. PETER SCHÜTT (Artikel in gekürzter Fassung)